Freitag waren wir in Gunther von Hagens’ Ausstellung “Körperwelten”:http://www.koerperwelten.de/ in Frankfurt.
Nun, ich kann nur bestätigen, was ich mir vorher schon gedacht hatte: Die Ausstellung ist sehr interessant und sehr gut gemacht. Aber ich kann einfach nicht nachvollziehen, was für ein Wirbel um sie gemacht wird.
Ich fand keines der Ausstellungsstücke irgendwie unästhetisch, eklig oder sonst wie abstossend. Vielmehr kommen einem die einzelnen Exponate wie künstliche Objekte vor, so wie man sie aus dem Biologieunterricht kennt. Man muss sich immer wieder selber ins Gedächtnis rufen, dass die Stücke ja tatsächlich von “echten” Menschen stammen.
Am meisten beeindruckt hat mich der Mensch, der seine eigene Haut in der Hand hält. Bei Tieren ist das ja irgendwie was Alltägliches über das man sich keine großen Gedanken macht. Wenn aber dann ein Mensch mit seinem “Fell” in der Hand neben einem steht, ist das doch ein wenig ein komisches Gefühl.
Interessant waren auch die Körperteile, die krankhaft verändert waren. Z.B. ein Herz nach einem Herzinfarkt, eine Raucherlunge, eine Fettleber usw. Übrigens hatten fast alle Exponate eine Raucherlunge, merkwürdiger Zufall?
Die Ausstellung war an diesem Abend gut besucht, aber nicht voll. Es hätte auch ohne vorbestellte Karten keine Wartezeit gegeben. Das Publikum war überwiegend sehr jung, viele so um Anfang/Mitte 20 und jünger. Vermutlich auch viele Biologie- und Medizinstudenten, wie man den angeregten Diskussionen über den exakten lateinischen Namen des Muskels hier oder des Knochens dort entnehmen konnte.
Alles in allem wie gesagt eine sehr interessante Ausstellung in der die fast 2,5 Stunden wie im Fluge vergingen. Und ich kann die Aussage des jungen Mannes (“… gerade noch am Rande des Erträglichen …”) am Ausgang bei der Frage, wie es ihm gefallen habe, nicht teilen.
Aber ich denke jeder muss für sich entscheiden was er davon hält, und die Kritiker der Ausstellung müssen ja nicht hingehen, wenn sie damit ein Problem haben.